Bundestag bringt AMATEURMUSIKFOND auf den Weg
Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat in seiner Bereinigungssitzung am 10. November 2022 die Einrichtung eines Amateurmusikfonds in Höhe von 5 Mio. EUR beschlossen.
Für die über 14,3 Millionen Menschen, die in Deutschland in ihrer Freizeit Musik machen, ist der Amateurmusikfonds ein historischer Meilenstein: Er ist ein wichtiges Element, um die Strukturen der Amateurmusik nach der Corona-Pandemie in der Fläche zu sichern.
Der Bundesmusikverband Chor & Orchester (BMCO) dankt besonders den haushaltspolitischen Sprechern der Ampel-Koalition Dennis Rohde (SPD), Sven-Christian Kindler (Bündnis 90/DIE GRÜNE) und Otto Fricke (FDP), die den Amateurmusikfonds als gemeinsames Projekt in der Bereinigungssitzung beantragt und beschlossen haben.
Der BMCO bedankt sich zudem für die fachliche und politische Unterstützung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Frau Kulturstaatsministerin Claudia Roth, sowie ihren ganzen Mitarbeiterstab.
Der BMCO hatte sich als Dachverband der Amateurmusik in den letzten Jahren intensiv für eine solche Bundesförderung der Musik in der Breite eingesetzt. Der Fonds ist darauf ausgelegt, die bedeutende Chor- und Orchesterlandschaft in Deutschland substantiell und nachhaltig zu fördern. Damit schließt der Amateurmusikfonds eine Lücke der bisher bestehenden Bundeskulturfonds, die die Förderung der musikalischen Breitenkultur bisher nicht vorsahen.
Dazu Benjamin Strasser MdB, Präsident des Bundesmusikverbands Chor & Orchester e.V.:
„Die Einrichtung eines Amateurmusikfonds ist ein großartiger Erfolg. Dahinter steht das Bekenntnis der Bundesregierung für die Musik- und Kulturförderung in ihrer ganzen Vielfalt. Der Amateurmusikfonds stellt eine gezielte Mehrinvestition in den sozialen Zusammenhalt dar und ermöglicht, dass auch zukünftig mehr als 14,3 Millionen Menschen in ihrer Freizeit musizieren können. Diese nachhaltig angelegte Förderung legt den Grundstein für eine Reihe wegweisender Zukunftsprojekte: Wir werden den vielen Chören und Orchester weiterhin konkrete Service- und Beratungsleistungen anbieten können. Wir werden noch intensiver den künstlerischen Nachwuchs fördern, das Ehrenamt entlasten und die musikalische Arbeit in der Fläche ganz neu denken. Der Amateurmusikfonds wird besonders im ländlichen Raum oder strukturschwachen Regionen wichtige Impulse setzen und einen Beitrag zu gleichwertigen Lebensverhältnissen leisten.“
Der Bundesmusikverband soll verantwortlich für die Verwaltung der zusätzlichen Finanzmittel werden. Er wird nun die verwaltungsmäßige Abstimmung mit dem Bund beginnen, um den Amateurmusikfonds zeitnah mit Leben zu füllen.
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Weitere Informationen zum Amateurmusikfonds:
Die Bundesrepublik Deutschland verfügt in ihrer Vielfalt und Größe über eine weltweit einzigartige Amateurmusikszene. Gemäß Musikinformationszentrum musizieren in Deutschland über 14,3 Millionen Menschen in über 100.000 Ensembles in ihrer Freizeit. Bei den verschiedenen Bundeskulturfonds, die mit jeweils 2 Mio. EUR pro Jahr ausgestattet sind, war die Amateurmusik bisher nicht antragsberechtigt. Mit der Schaffung eines Amateurmusikfonds bekennen sich die Abgeordneten nun zur kulturellen Vielfalt und der Verantwortung für das Immaterielle Kulturerbe Amateurmusik. Der Amateurmusikfonds ermöglicht die weitere Entwicklung von kreativer Vielfalt, die Rettung des künstlerischen Nachwuchses und erkennt die ehrenamtlichen Leistungen des vielfach vereinsgetragenen Amateurmusizierens an, das über die musikalische Arbeit hinaus die Gesellschaft über alle gesellschaftlichen Milieus hinweg verbindet und sozialen Zusammenhalt stiftet.
Zusätzliche Informationen zum Konzept Amateurmusikfonds finden Sie hier.
Der Bundesmusikverband dankt allen Akteurinnen und Akteuren, die sich in den vergangenen Jahren für die Idee und die Umsetzung des Amateurmusikfonds eingesetzt haben. Hierbei sind insbesondere die Präsidenten zweier BMCO-Mitgliedsverbände zu nennen: Christian Wulff (Deutscher Chorverband) und Paul Lehrieder MdB (Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände) sowie der kulturpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Helge Lindh MdB, der während der Pandemie den digitalen Runden Tisch Amateurmusik etabliert hat.