
Amateurmusik: 16,3 Millionen Musizierende benötigen verlässliche und praxisnahe politische Rahmenbedingungen
Die neue Studie „Amateurmusizieren in Deutschland“ des Deutschen Musikinformationszentrums in Zusammenarbeit mit dem Institut für Demoskopie Allensbach zeigt: Die Zahl von Menschen, die in ihrer Freizeit Musik machen, ist von 14,3 Millionen (Stand 2021) auf 16,3 Millionen gestiegen – von 19 % der Bevölkerung ab sechs Jahren auf 21 %. Somit musiziert jede und jeder Fünfte regelmäßig in der Freizeit.
Antje Valentin, Generalsekretärin des Deutschen Musikrats, betont: „Zusammen zu musizieren, bietet die Chance, sich jenseits von Sprache zu begegnen und Verbundenheit zu erfahren. Insofern fördert die Amateurmusik die soziale und kulturelle Teilhabe, stiftet Verbindungen zwischen Generationen und unterschiedlichen sozialen Lebensrealitäten. Auf diese Weise trägt sie wesentlich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zur Demokratie bei. Wir setzen uns dafür ein, die Amateurmusik sichtbar zu machen, in ihrer Entwicklung zu fördern und zudem gute Rahmenbedingungen für das Ehrenamt sicherzustellen. Die neue Bundesregierung muss die Amateurmusik – in der sich mittlerweile über ein Fünftel der Menschen in diesem Land engagiert – ihrer großen Bedeutung entsprechend durch angemessene Förderprogramme und die Gestaltung passender rechtlicher Rahmenbedingen unterstützen.“
Theresa Demandt, Geschäftsführerin des Bundesmusikverbands Chor & Orchester (BMCO), bekräftigt: „Die Förderung von Amateurmusik ist eine Investition in die Zukunftskompetenzen wie Kreativität, Problemlösungsfähigkeit, Resilienz und Kommunikationsstärke – Fähigkeiten, die durch das gemeinsame Musizieren in den 100.000 Chören, Orchestern und Musikvereinen erlernt und gestärkt und für unsere Gesellschaft dringend gebraucht werden. Es muss sich im Bundeshaushalt widerspiegeln, dass die Ensembles für die musikalische Bildung, für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und für das Kulturleben in jedem Ort unverzichtbar sind. Mit der Einrichtung eines Amateurmusikfonds in Höhe von fünf Millionen Euro hat der Deutsche Bundestag im November 2022 eine wichtige neue Fördermöglichkeit für Ensembles der Amateurmusik geschaffen. Dieser Fonds muss fortgesetzt und gestärkt werden, um die Entwicklung kreativer Konzertformate, nachhaltiger Bildungsarbeit und neuer, zukunftsweisender Wege in der Amateurmusik bundesweit zu unterstützen. Wie der mehrfach überzeichnete Fonds zeigt, ist der Bedarf hoch und jeder investierte Euro wirkungsvoll und effizient für die Breitenmusik angelegt.“
Die Chormusik in deutschen Amateurchören sowie das instrumentale Laien- und Amateurmusizieren zählen zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO.
