Konzert

Nienstedtener Gospelchor in concert

Anfang Dezember beginnt der Advent und die Zeit der Traditionen. Dazu gehört in Nienstedten der zauberhafte Weihnachtsmarkt rund um die Kirche, das Knirschen von Schnee unter den Stiefeln, der Duft von Glühwein und Bratwurst und das Konzert des Gospelchores. Pünktlich um 18 Uhr am zweiten Dezember brennt die erste Kerze auf dem Adventskranz und der Chor unter der Leitung von Chorleiterin Frauke Grübner beginnt mit Sounds of silence, von Paul Simon 1964 geschrieben. 18 Sängerinnen und Sänger, und so viel sei schon verraten, auch Erzähler, beginnen gefühl- und stimmungsvoll.

Eigentlich ist der Chor größer, aber Weihnachtszeit ist Winterzeit, da gibt es schon mal Schnupfennasen. Davon ist jedoch nichts zu merken, denn es geht weiter auf eine abwechslungsreiche Singreise. Mit Praising Song von Marvin Curtis geht es vom Schlagzeug rhythmisch unterstützt weiter, um sanft und getragen zu Bridge over troubled water, von Simon and Garfunkel zu kommen. Die amerikanische Rockband Toto veröffentlichte 1982 mit Africa einen Nummer-Eins-Hit. Hier zeigen die Sänger/innen aus Nienstedten, dass sie auch Bodypercussion beherrschen. Schon fühlt man sich vor Ort, in der Regenzeit und hört die Trommeln in der Nacht. Frauke Grübner erzählte von der Entstehungsgeschichte. Der Song sei durch die Arbeit des Kinderhilfswerkes UNICEF angeregt worden. Während die Musik von Toto Bandmitglied David Paich innerhalb von 10 Minuten entstanden sein soll, dauerte die Umsetzung und Abstimmung des Textes einige Monate. Nun, es hat sich gelohnt und wurde vom Chor vielstimmig und kraftvoll interpretiert. Mit You’ll Be in My Heart folgte ein weiterer Riesenhit, geschrieben von Phil Collins für den Disney-Film Tarzan. Ein weiches liebevolles Lied mit einer schönen Botschaft: Du wirst in meinem Herzen sein, immer.

Traditionell ermuntert Frauke Grübner die Zuhörenden zum Mitsingen. Bless the Lord, oh my soul, praise his holy name, singt der ums Publikum erweiterte Chor mehrstimmig. Mit We wait für thee übernehmen die Sänger/innen und verweben die Töne beeindruckend ineinander, das Lied endet sehr ruhig und getragen.

Was nun folgt, ist eine Erzählung auf Plattdeutsch. Es geht um die Zeit und darum, dass sie so schnell vergeht. Aber stimmt das so? Ist es nicht vielmehr nur die Uhr, die kontinuierlich tickt? Kleine Beobachtungen, sich Zeitlassen und genau hinsehen: Das macht später unsere Erinnerungen aus. Während das Publikum noch in sich hineinlauscht, erhöhten die Sänger/innen mit Jazz Hosanna fix das Tempo und es kommt Bewegung in den Chor. Überhaupt unterstreichen die sparsam eingesetzten Bewegungen wirkungsvoll die Botschaft der Lieder.

Born a mighty king von Mary McDonald folgt, das mit hymnisch mit Gloria in excelsis deo schließt. Das traditinelle englische Weihnachtslied What child is this erinnert ganz zu Recht an die Melodie von Greensleeves. This child von Jeff Guillen, ein Pseudonym des deutschen Komponisten und Chorleiters Stephan Zebe, folgt und leitet zur Weihnachtsgeschichte der Tiere, einer Fabel von Johannes Hildebrandt, über.

Die Tiere diskutierten, was die Hauptsache an Weihnachten sei, eine Analyse, die sehr unterschiedlich ausfiel: Der Eisbär möchte Schnee, das Reh den Tannenbaum, der Fuchs den Gänsebraten, usw. Die Drei, die diese Geschichte mit wechselnden Stimmen vortrugen und dann zum Schluss kamen, es geht um das Kind in der Krippe, sie sind nicht nur Sänger, sondern haben deutlich auch schauspielerisches Talent. That’s christmas for me stellte der Chor dann mit einem Song von Scott Hoying klar. Mit Baby born a king, neigte sich die weihnachtliche Liederreise schon dem Ende zu. Aber Glad tadings des amerikanischen Komponisten Mark Hayes folgte zunächst noch: Die Freude in der Welt, joy to the world, und noch einmal mit Gloria in excelsis deo zum Abschluss.

Tradition war ja schon Stichwort, und so sang sich der Chor mit Sanna Sannanina zum Ausgang der Kirche, um von dort alle Anwendenden musikalisch hinauszubegleiten. Es klingt so rhythmisch, dass es ein bisschen in die Beine geht und man beschwingt und dankbar ein gelungenes Konzert verlässt. Und wie schön, dass jetzt schon klar ist, im nächsten Jahr, Anfang Dezember, folgt das nächste Weihnachtskonzert des Nienstedtener Gospelchores, gleich notieren!

Als Begleitung des Chores mit dabei waren:

  • Gitarre: Norbert Kujus
  • E-Bass: Oliver Karstens
  • Schlagzeug: Thomas Planthaber
  • Piano: Falk und Frauke Grübner

Und wer mehr wissen möchte:

Auf der Website des Chores https://www.kirche-nienstedten.de/page/40/gospelchor-nienstedten steht viel über Anspruch, Selbstverständnis, Pläne und weitere Informationen.

So findet der nächste Chorauftritt am 11. Februar um 10.00 Uhr im Rahmen eines Gottesdienstes statt, das Thema lautet Über die Liebe.

Wer Freude an Gospelmusik hat, kann zur Schnupperprobe dienstags ins Gemeindehaus gehen. Eine Anmeldung ist erwünscht via Formular https://forms.churchdesk.com/f/caYoGPfyry oder E-Mail: E-Mail: frauke.gruebner@kirche-nienstedten.de, der Chor freut sich über Zuwachs in allen Stimmlagen und ganz besonders über Männerstimmen.

Ein Angebot, sich intensiver mit dem Gospelsingen zu befassen, gibt es vom 24.-25.02.2024, ein Gospelworkshop mit Jazz- und Kirchenmusiker Micha Keding (https://michakeding.de/das-ist-micha/), Anmeldung unter https://www.kirche-nienstedten.de/event/16854196 Und last but not least, vielleicht zum Nachhören, die amüsante Weihnachtsgeschichte der Tiere auf Youtube https://youtu.be/kS9yItATCdQ?si=7TZfQ7Z85K7nbMWy

Gertrud Krapp

Fotos

« 7 von 9 »